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Entwicklunghilfe
Die reformierte Kirche Sihltal, die römisch-katholische Kirchgemeinde und die Stadt Adliswil leisten jährlich zu gleichen Teilen insgesamt 120‘000 Franken für die gemeinsame Entwicklungszusammenarbeit Adliswil (GEZA). Mit dem Geld werden jeweils Projekte im Ausland unterstützt.
Projektauswahl 2024/ 2025
Die Eingabefrist für Gesuche des GEZA Projekts ist für das Jahr 2024 abgeschlossen. Gesuche für das Jahr 2025 können direkt an die Katholische Kirche Adliswil, Rellstenstrasse 2, 8134 Adliswil oder an pfarramt@adliswil-kath.ch eingereicht werden.
Folgende Unterlagen sind dazu notwendig:
genaue Beschreibung des Projektes, geschätzte Kosten, Finanzierungsplan, ZEWO-Zertifikat (o.ä.), die Projektsumme muss mind. 120‘000 Franken betragen (eine Aufsplitterung des Betrags auf verschiedene Projekte ist nicht möglich).
Projektauswahl 2023
Auf Vorschlag der ref. Kirche wird im Jahr 2023 das Entrepreneurship-Programm der Organisation The Hunger Projekt (THP) Switzerland (www.hungerprojekt.ch) unterstützt. THP ist eine globale Nonprofit-Organisation im Bereich der Entwicklungshilfe. Als internationale Bewegung verfolgt sie das Ziel, den Welthunger und extreme Armut zu überwinden.
Trotz des jüngsten Wirtschaftswachstums ist Benin eine der ärmsten Nationen in Afrika und der Welt. Fast 13 Millionen Menschen leben in Benin, von denen viele keinen Zugang zu grundlegenden sozialen Dienstleistungen haben und in starker Abhängigkeit von rudimentärer Landwirtschaft leben. Diese ist zudem vom Klimawandel bedroht, was die bereits fragilen Lebensgrundlagen gefährdet.
Mit dem Entrepreneurship-Programm sollen 2500 junge Erwachsene Zugang zu digitalen Informationsplattformen sowie Beratungsangeboten zu nachhaltiger Landwirtschaft erhalten. Dadurch können sie neue Praktiken und Techniken erlernen und erhalten Beratung – mit dem Ziel, ihre landwirtschaftlichen Erträge nachhaltig zu steigern. Für die Region zukunftsträchtige Geschäftsbereiche sollen ausgebaut und gestärkt werden, um ein förderliches Umfeld für 120 Jungunternehmende zu schaffen. Neben der Landwirtschaft sollen auch weitere innovative und resiliente Geschäftsmodelle unterstützt werden, wie beispielsweise die Solarenergie, die Steinmetzerei oder die Töpferei.
Projektauswahl 2022
Die kath. Kirche schlägt für das Jahr 2022 vor, das Projekt «Paza la Paz» der Schweizer Entwicklungsorganisation Horyzon in Kolumbien zu unterstützen.
Die kolumbianische Bevölkerung leidet noch immer unter dem mehr als 50-jährigen Konflikt zwischen Regierung, Paramilitärs, Guerillas und kriminellen Organisationen. Trotz des mühsam errungenen Friedensvertrages von 2016 nimmt in vielen Regionen des Landes die Gewalt weiter zu. Verschiedene bewaffnete Gruppen und kriminelle Gangs kämpfen in den Armenvierteln um Territorien und rekrutieren auch Jugendliche aus tiefen sozioökonomischen Schichten.
Das Projekt «Paza la Paz» unterstützt jährlich 1’530 Jugendliche aus besonders benachteiligten Verhältnissen in 7 Regionen Kolumbiens: Armenia, Armero-Guayabal, Bogotá, Bucaramanga, Cali, Medellín sowie Pereira. Es verfolgt vier Hauptziele: Die Jugendlichen erlernen Sozialkompetenzen für die täglichen Herausforderungen des Lebens; die Jugendlichen agieren als Mediatorinnen und Mediatoren in Konfliktsituationen und gegen Gewalt; die Jugendlichen nehmen eine aktive Rolle in der Zivilgesellschaft ein; die Jugendlichen bauen ihre unternehmerischen Fähigkeiten aus und erwirtschaften einen Beitrag zu ihrem Lebensunterhalt.
Der Beitrag Adliswils kommt insbesondere den Projektzielen «Friedensförderung» und «Unternehmertum» zugute. Insbesondere soll der hohen Jugendarbeitslosigkeitsrate von über 21% entgegengewirkt werden, um so das Risiko zu vermindern, dass Jugendliche in kriminelle Gruppierungen ausweichen müssen.
Projektauswahl 2021
Die Stadt Adliswil hat für das Jahr 2021 vorgeschlagen, das Projekt K’emenik der Organisation Helvetas für indigene Völker in Guatemala zu unterstützen. K’emenik sensibilisiert die Bevölkerung und politischen Gremien für die Rechte von Frauen und Männern sowie für ein geschlechtergerechtes Verhalten. Es werden Führungspersonen von Basisorganisationen und Behörden geschult, damit sie die Anliegen von Frauen berücksichtigen und vertreten können.
Indigene Frauen werden in Guatemala häufig aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Ethnie und ihrer wirtschaftlichen Lage diskriminiert. Sowohl innerhalb ihrer Familien und Gemeinschaften als auch im Verkehr mit Behörden sind sie mit verschiedenen Formen von Gewalt konfrontiert. Sie haben weniger Zugang zu Trinkwasser, Ernährung, Bildung, Einkommensmöglichkeiten, Gesundheits- und weiteren öffentlichen Dienstleistungen als Männer, gleichzeitig ist die Arbeitslast hoch: Sie sind zuständig für die Familien- und Haushaltsarbeit sowie landwirtschaftliche Produktion. Über 80 Prozent der indigenen Frauen müssen ihre Männer um Erlaubnis fragen, wenn sie das Haus verlassen wollen und 67 Prozent können nicht über ihr Geld verfügen.
Das Projekt K’emenik soll 174ʼ000 Frauen und Männer in vier Projektgemeinden unterstützen. In diesen Gemeinden sind zwischen 90 und 97 Prozent der Bevölkerung indigener Abstammung. Ziel des Projekts ist, dass mehr Frauen Führungsrollen übernehmen und sich an Entscheidungsprozessen beteiligen können. Durch Aufklärung und Schulung sollen Rollenbilder nachhaltig verändert und zu mehr Gleichberechtigung in der indigenen Bevölkerung beigetragen werden. «Durch die Schulung und Aufklärung von Behördenmitarbeitenden können wir nachhaltig zu mehr Gleichberechtigung in der indigenen Bevölkerung beitragen», sagt Stadtpräsident Farid Zeroual.
Projektauswahl 2020
Die reformierte Kirche Sihltal hat für das Jahr 2020 vorgeschlagen, ein Projekt von JAM (Joint Aid Management) Schweiz für bedürftige Kinder in Mosambik zu unterstützen sowie die Wasserversorgung mit sauberem Trinkwasser sicherzustellen. JAM Schweiz ist eine christlich-humanitäre Entwicklungsorganisation mit dem Ziel, Afrika in seiner Entwicklung zu einer wirtschaftlich gesunden, eigenständigen Region zu unterstützen. Im Mittelpunkt steht die Hilfe zur Selbsthilfe für Kinder und deren Familien.
Diese Grundschule befindet sich in einer ländlichen Gegend, westlich der Stadt Beira und wird von 408 Kindern besucht. Die Eltern der Kinder verdienen sich ihren Lebensunterhalt als einfache Bauern. Das Leben der Menschen ist sehr schwierig, da die anhaltende Dürre in den vergangenen Jahren oft zu Ernteausfällen führte. Die Schule hatte nur drei gemauerte Klassenzimmer, die jedoch vom Sturm Idai im Frühling 2019 stark beschädigt wurden. Ein weiteres improvisiertes Klassenzimmer, welches von der Dorfgemeinschaft errichtete wurde, ist komplett zerstört. Seitdem fand der Unterricht für die Kinder der 3. Klasse draussen im Freien statt und fiel in der Regenzeit oft aus.
Während mehreren Monaten hat das Team unter der Einsatzleitung von Victor Richner gewirbelt und für ihr Projekt Werbung gemacht. Sie fragten Arbeitskollegen, Freunde und Nachbarn für Spenden an, um das benötigte Geld für die Renovation der Schule zu sammeln. Das Projekt wurde zudem durch eine Spende von der Stadt Adliswil und der reformierten und katholischen Kirche Adliswil unterstützt.
Leider konnte das Team wegen Covid-19, nach einer langen Fundraising-Phase, nicht selber nach Mosambik reisen, um beim Umbau tatkräftig mit anzupacken. Das Projekt konnte dank dem unermüdlichen Einsatz von JAM Mosambik, Bauarbeitern und mit Hilfe der Dorfbevölkerung jedoch trotzdem umgesetzt werden.
Fotos und Videos zu diesem Projekt können unter dem folgenden Link eingesehen werden https://jam-schweiz.org/de/projekte/einsaetze-afrika/milha8
Projektauswahl 2019
Die Projekte werden jeweils im Turnus ausgewählt. Die Stadt Adliswil hat für das Jahr 2019 vorgeschlagen, ein Projekt von CO-OPERAID für bedürftige Jugendliche in Uganda zu unterstützen. CO-OPERAID ist eine gemeinnützige und unabhängige humanitäre Hilfsorganisation mit Sitz in Zürich, die sich für Schul- und Berufsausbildungen von Kindern und Jugendlichen in Afrika und Asien einsetzt.
Rückmeldung von CO-OPERAID zur Projektumsetzung:
Im Berufsbildungsprojekt konnten im zweiten Projektjahr 150 Jugendliche (66 Frauen, 84 Männer) in ökologischer Landwirtschaft ausgebildet werden. Schweine-, Hühnerzucht und Gartenbau wurden von lokalen Lehrmeistern unterrichtet; Imkerei zusätzlich dazu an der landwirtschaftlichen Berufsschule. Die erfolgreichsten Jugendlichen erhielten Unterstützung in Form von Saatgut, Tieren und Werkzeug. Unterdessen haben sich aus den insgesamt 300 Abgängern vom ersten und zweiten Projektjahr sechs Jugend-Bauerngruppen gebildet, die gemeinsam wirtschaften, sparen und in weiteren Bereichen wie Geschäfts- und Unternehmertum sowie Lebenskompetenzen ausgebildet werden. Als Vorstufe zur geplanten Kooperative haben sich interessierte Jugend-Bauerngruppen zu vier Marketing-Vereinigungen zusammengeschlossen und wurden entsprechend geschult. Die Verzögerungen aus dem ersten Projektjahr konnten aufgeholt werden.
Gerne können Sie sich unter dem folgenden Link einen Kurzfilm zum Projekt anschauen, der während der letzten Projektreise Ende November 2019 aufgenommen wurde:
Aradu Pi Fur : https://www.youtube.com/watch?v=aUDULmqlqEc
Zugehörige Objekte
Name | Telefon | Kontakt |
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